Fettleber – Steatosis hepatis
Eine Diagnose, die in der allgemeinmedizinischen Ordination von Dr.med. Stefan Trautwein sehr häufig festgestellt wird. Unterstützende Befunde sind neben einer Lebensstilanamnese einerseits der point of care Ultraschall (POCUS), der formale Ultraschallbefund in Kombination mit Laborwerten (Transaminasen/ Leberenzyme) sowie Ausschluss relevanter Lebererkrankungen (virale Hepatitis, Autoimmunhepatitis, Hämochromatose, etc.). Die Verdachtsdiagnose einer Fettlebererkrankung ist im Rahmen der allgemeinmedizinischen Untersuchung relativ einfach zu finden. Zumeist liegt eine Konstellation eines adipösen – übergewichtigen Habitus/ Körperbaus kombiniert mit einem Ernährungs/ Konsumverhalten welches zumeist sehr in Richtung Kohlehydrate (Zuckerstoffe, auch vergorene Zucker – Alkohol, Obst – Fructose/ Fruchtzucker) und Fette (tierische Fette), also hochkalorisch, ausgerichtet ist. Die Leber speichert zunächst Kohlehydrate in Form von Glykogen, welches als mittelfristige Energiereserve zur Verfügung steht. Die Leber ist Weltmeister im Speichern von Energie! Zuviel Kohlehydrate, die nicht metabolisiert/ verstoffwechselt/ verbrannt werden, können im Leberstoffwechsel im Rahmen der Liponeogenese als nachhaltigere Energiereserve aufgebaut werden. Wenn dieser Speicher über lange Zeit nicht abgerufen wird kommt es zu einer entzündlichen Schädigung der Leberzellen (Fettleber – Steatosehepatitis) und einem Umbau des Lebergewebes (Fibrose), welcher schließlich in einer Vernarbung (Zirrhose) mit einem erhöhten Karzinom/ Krebsrisiko einhergeht.
Diesen Prozess haben sich unter anderem auch Menschen zunutze gemacht und Gänse gestopft, um eine „schöne, sämige“ Gänse-Stopf-Fettleber zu bekommen. Eine brutale Methode, die glücklicherweise verboten wurde. Der Mensch funktioniert leider anders, ihm wird die Freiheit nicht genommen sich jederzeit zu stopfen und zu mästen, weshalb das daraus resultierende gesundheitliche Problem nicht zu unterschätzen ist.
Der oft gehörte lapidare Kommentar: “ … ja, ist ja eh klar, ich weiß schon warum ich eine Fettleber habe, so wie ich lebe … „, oder: “ .. eh klar, Bratl und Bier … „ darf nicht nur als Wohlstandzeichen angesprochen werden, sondern als Ausprägung eines ungesunden Lebensstils.
(Leber – Niere – isoechogen)
Was ist zu tun?
Eine strukturierte Ernährungsberatung kann gute Tipps geben!
Regelmäßige körperliche Aktivität im Ausdauerbereich sowie Muskelkrafttraining unterstützen den Metabolismus.
(Ausdaueraktivität an den meisten Tagen der Woche, zumindest 3-5x 20-40 Minuten, sowie Muskelkrafttraining 1-2 Tage pro Woche für 1-2 Stunden!)
Und, eine weitere „schlechte“ Nachricht: aus ärztlich – medizinischer Sicht kann es leider keine Empfehlung zu regelmäßigem „gesundheitsfördernden“ Alkoholkonsum geben.